Israel, Palästina 9. Tag

9. Tag: Totes Meer - Taufstelle, Qumran und Massada
Fahrt hinab zum Jordan und Toten Meer. Besichtigung der Taufstelle von Jesus; Weiterfahrt nach Qumran, Kloster einer jüdischen Sekte und Fundstelle der weltberühmten und ältesten Bibelhandschriften; mit der Seilbahn hinauf zur herodischen Festung von Massada, bis heute ein Symbol des Freiheitskampfes für viele Juden; Baden im Toten Meer. Übernachtung in Jerusalem.

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 Fahrt von Jerusalem hinab zum Toten Meer auf 396 m unter dem Meeresspiegel, rund 1000 m tiefer gelegen als Jerusalem. Die Landschaft wird wüstenhaft, beeinflusst durch die südlicher gelegene Negev-Wüste.

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 Eine arme Beduinen-Siedlung am Straßenrand.

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Taufstelle Jesu am Jordan (Quasr Al-Yahud) etwas nördlich des Toten Meeres. Der Jordan ist hier Grenzfluss und das gegenüberliegende Ufer gehört zu Jordanien

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Qumran, ein Rückzugsort in der Wüste einer jüdischen Sekte, den Essener.

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Man fand hier viele Wasserbecken, die vermutlich zu Waschritualen dienten. Man vermutet, dass Johannes der Täufer eine Zeit lang dieser Gemeinde angehörte und seine Wassertaufe auf die Essener zurückgeht.

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Berühmt wurde Qumran durch den Fund der ältesten Schriftrollen mit Texten aus dem Alten Testament.. Zwischen 1947 und 1956 wurden hier in 11 Höhlen Fragmente von etwa 850 Schriftrollen gefunden, die zwischen 250 v. Chr. und 40 n. Chr. beschrieben worden sind. Viele überdauerten und blieben erhalten, da das Klima hier sehr trocken ist und viele Schriften in Tonkrügen aufbewahrt wurden.

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Die Schriftrollen bestanden aus dünnem Leder, Pergament oder Papyrus, eine sogar aus Kupferblech. Die Texte befassen sich mit Gemeinderegeln der Essener, andere waren alttestamentliche oder bibelnahe Texte. Hierzu gehört die über 7 m lange, nahezu vollständig erhaltene Jesaia-Rolle, deren Text sich nur unwesentlich von der bis dahin ältesten bekannten Abschrift des Jesaia-Buches von 1008 n. Chr. unterscheidet.

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Massada am Südwestufer des Toten Meeres - die Festung und Palastanlage wurde von Herodes dem Großen zw. 40 und 30 v. Chr. auf der Hochfläche eines fast freistehenden Tafelbergs erbaut. Der Höhenunterschied zum Vorland beträgt 400 m. Mit einer Seilbahn kann man heute bequem auf den Berg gelangen. Auf den oberen Stufen des rechten Steilhangs befand sich der luxuriöse Nordpalast. Die Wasserversorgung in dieser Wüstengegend wurde mit 11 Zisternen sichergestellt. Herodes leistete sich auch den Luxus eines römischen Bades. 73. n. Chr. wurde die Festung währen des jüdischen Aufstandes von einer römischen Legion eingenommen. Die ca. 1000 Verteidiger (Männer, Frauen und Kinder) nahmen sich vor der Erstürmung das Leben, um nicht in römische Gewalt zu geraten - Folter, Tod und Versklavung hätten ihnen gedroht. Der Mythos um diese heldenhafte Verteidigung macht Massada heute noch zum Freiheitssymbol des Staates Israels. Bis vor einigen Jahren hat die israelische Armee hier ihre Rekruten vereidigt.

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Im Hintergrund das Tote Meer, in 400 m Höhe befindet man sich ziemlich genau auf Meeresspiegelhöhe.

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Ein luxöriöser Palast mit einem römischen Bad gab es an der Nordseite. Hier auf dem Bild sieht man die Fußbodenheizung und die Tonröhren an der Wand für die Heißluftzirkulation.

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Der Tafelberg von Massada ist fast vollständig vom dahinter liegenden Bergplateau abgetrennt. Das Viereck sind die Reste eines Lagers der römischen Legionäre.

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An der Nordflanke von Massada befand sich auf mehreren Ebenen der herodianische Palast.

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Im Westen auf der Rückseite des Tafelbergs ist der Höhenunterschied nur etwa 100 m. Hier haben die römischen Belagerer eine Angriffsampe gebaut, um Belagerungsgerät an die Festungsmauer heranzuführen. Nach der Erstürmung fanden die Römer nur zwei überlebende Frauen mit ihren Kindern. Sie berichteten, dass per Los einige Männer ausgewählt wurden, die alle anderen getötet und sich dann selbst umgebracht haben.

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Das Gipfelplateau ist 300 x 600 m groß, es war von einer Mauer mit 40 Türmen eingerahmt.

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Das Tote Meer, ein Salzsee, liegt 396 m unter dem Mehresspiegel in einem geologischen Graben, der sich von Ostafrika über das Rote Meer bis nach Syrien hinzieht. Die Gegend ist wüstenhaft trocken und grenzt an die nördliche Negev-Wüste. Der See hat eine Fläche von rund 600 km² und ist damit etwa 60 km² größer als der Bodensee. Sein Salzgehalt beträgt bis zu 33%, im Vergleich dazu hat das Mittelmeer nur 3,8%. Da das Tote Meer keinen Abfluss hat und die Verdunstung sehr hoch ist, hat sich im Laufe der Zeit das Salz angereichert. Der hohe Salzgehalt verhindert höheres Leben, nur wenige salzliebenden Mikroorganismen können existieren. Solange wir am Toten Meer entlang gefahren sind, haben wir kein Schiff oder Boot gesehen. Nach Auskunft unserer Reiseleiterin würden diese ziemlich schnell durch das Salz zerstört werden.

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Im Uferbereich Kalk- bzw Gipsterrassen (?), die vermutlich durch episodischen Regen und nachfolgendem Wasserabfluss heraus erodiert wurden.

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Aufgrund des hohen salzgehaltes kann man quasi nicht unter gehen und das Schwimmen auf dem Bauch gestaltet sich als sehr schwierig, da Bauch und Po starken Auftrieb haben.